vermitteln

"woraus wird morgen gemacht sein?" ein trans- und interdisziplinäres bildungsprojekt

projektleitung: dr. jasmin grand und dr. angela weber (heinrich-heine-universität düsseldorf)

Das Projekt (WS 2018/19 – WS 2019/20) befragt lehrend, lernend und forschend die Möglichkeiten, die in der Begegnung des Bildungsbegriffs der Avantgarde 1919 und heute, hundert Jahre später, liegen. Das Bauhaus fungiert hierbei als Referenzebene, die bei der Auseinandersetzung mit parallelen Ereignissen 1919 im Rheinland und in Westfalen nach Vergleichbarkeiten, aber auch nach Unterschieden befragt werden kann und so die Spezifik einer Region in Bezug auf die Moderne verdeutlicht.

Das Projekt initiiert einen Austausch historischer und aktueller Bildungsfragen und überführt diesen zugleich in einen kreativen Arbeitsprozess zwischen Schulen, Universitäten und Museen.

 

Es besteht aus folgenden Prozessebenen: die Arbeit mit einem Wiki, der Austausch mit SchülerInnen und LehrerInnen, das ZukunftsCamp sowie die abschließende Publikation.

1. Wikis - Interdisziplinarität im hybriden Lehrraum, Schwerpunkt: universitäre Lehre

Im Fokus der universitären Lehre steht die Erarbeitung eines gemeinsamen Wikis, das über das Bauhaus als exemplarische Folie den Fokus auf die Region legt und Neuanfänge, Weichenstellungen im Rheinland und in Westfalen in ihrer bildenden Ausrichtung mit verschiedenen disziplinären Zugriffen lexikalisch erarbeitet. Die Arbeit mit Wikis stellt hierbei besondere Voraussetzungen bereit, die im Projekt fruchtbar gemacht werden:

Mit dem interdisziplinären Zugriff werden methodische Grenzbegegnungen zwischen den Disziplinen auf der Ebene der Studierenden ausgelotet und der Mehrwert interdisziplinärer Zusammenarbeit erprobt. Darüber hinaus wird das Wiki in die Projekthomepage integriert und bietet das, was das Digitale eben kann: Raum für weitere Aneignungen, z.B. aus den Schulen.

 

2. Universität – Schule (intersektorale Prozesse)

Auf der Folie einer kontroversen Auseinandersetzung mit den richtungsweisenden Bildungskonzepten/-ideen der Moderne wollen wir den Blick auf den heutigen Schulalltag richten. So entwickeln wir gemeinsam mit Studierenden und Lehrkräften unterschiedliche Unterrichtseinheiten, die allesamt darauf zielen, die Schülerinnen und Schüler aktiv in die Diskussion, welche Lernformen bzw. welches Lernklima sie sich heute wünschen, miteinzubeziehen.

Die Studierenden werden auf ihre Arbeit in den Schulen in Form eines sechstägigen Projektseminars vorbereitet.

Die von den Studierenden im Seminar erarbeiteten Konzepte für die Intervention in der Schule fungieren weder als Kunstvermittlung noch als Kunstunterricht, sondern als ästhetische Praxis, die Grenzen auslotet und neue Denk- und Handlungsräume generiert.

Der Prozess der Arbeit in den Schulen soll der Öffentlichkeit in Form beispielsweise einer öffentlichen Lesung von Schülermanifesten, Radiobeiträgen der SchülerInnen, eines eigenen Theaterstücks, der Erstellung eines Blogs sowie von Architekturentwürfen und vielem anderen mehr zugänglich gemacht werden. Geplant ist die Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 18 Jahren an zehn Schulen in NRW im Frühjahr des Jahres 2019.

 

3. Zukunftscamp

Ausgehend von unserem Ziel, eine öffentliche Diskussion rund um das Thema Bildung zu initiieren, wird im Herbst des Jahres 2019 ein zweitägiges generationenübergreifendes ‚Zukunftscamp‘ im Museum Folkwang geplant. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem dort ansässigen Förderverein Kunstring, in direkter Zusammenarbeit mit jungen und älteren Mitgliedern des Vereins, den am Projekt beteiligten Schülern und Schülerinnen sowie in einem Projektseminar mit Studierenden entwickelt.

Der thematische Schwerpunkt wird sich dem Spannungsfeld von Bildung und Digitalität unter Berücksichtigung der produktiven Prozesse und Produkte des Projektes widmen. Teil des Konzeptes ist darüber hinaus die Einbindung der digitalen Öffentlichkeit über Social Media und die Dokumentation der Erkenntnisprozesse z.B. in einem gebloggten Tagungsbericht.

 

4. Publikation

Die begleitende Publikation – als offene Materialiensammlung verstanden –zielt darauf, die verschiedenen operativen Projektebenen sowohl zu dokumentieren als auch diese in der Anordnung und Präsentation im Sinne eines vielstimmigen Kaleidoskops miteinander zu vernetzen. Das auf diese Weise entstehende Bild unserer gegenwärtigen Gesellschaft liefert wünschenswerterweise eine Vielzahl unterschiedlicher Antworten auf die Frage, woraus Morgen gemacht sein wird, und ermöglicht zudem in der konkreten Begegnung der Bauhäuser gestern und heute einen überraschenden Blick auf das Jubiläumsjahr 1919. Dem Projektziel der Einübung einer ästhetischen Praxis entsprechend, geht es bei der Publikation nicht nur um eine textuelle Dokumentation, sondern auch um eine Visualisierung in Buchform.

02.09.2019 bis 7.09.2019

Simonskall

52393 Hürtgenwald

Öffnungszeiten

Weitere Informationen folgen 

Eintritt

frei