vermitteln

projektleitung: pia jansen

prozession der moderne - ein partizipatives kulturvermittlungsprojekt mit grundschulkindern

Im Unterricht beschäftigen sich Grundschulkinder mit dem Thema „Moderne als Aufbruch“. Welche Wege gehen Künstler und Architekten, vor allem auch vor dem Hintergrund der Zerstörung des Ersten und des Zweiten Weltkriegs? Welche Rolle spielen die gestalterischen Kräfte in einer Gesellschaft für die Bildung einer Demokratie? Was ist unsere heutige Moderne und wie wollen wir sie gestalten? Exemplarisch stehen dabei die beiden ausgesuchten Gebäude: Zentrallager der Gutenhoffnungshütte, Oberhausen (1921-25, Peter Behrens) sowie das Audimax der Ruhruniversität, Bochum (1966-1974, Hentrich Petschnigg & Partner).

 

Im zweiten Schritt gestalten SchülerInnen ein „Objekt ihrer Vorstellung der Moderne“, welches sie später bei der „Prozession der Moderne“ an einer hochgehaltenen Stange präsentieren. Die „Prozessionen“ werden sich um und durch die beiden Gebäude bewegen.


Die Kinder erfahren theoretisch, kreativ und in Teilhabe die Architektur als Ereignisort. Eine Besitznahme durch Gehen und Singen schafft eine Beziehung und transformiert den unbekannten Baukörper in die eigene Ich-Erfahrung. Der künstlerische Film, der dabei entsteht, wird beide Orte der Prozessionen (der Ersten und der Zweiten Nachkriegsmoderne) mit ihren Themen Aufbruch, Mobilität, Demokratie, Eigenverantwortung mit dem Perspektivwechsel thematisieren. Der Film soll in der 2. Hälfte 2019 in den LVR- und LWL-Museen als Dauerinstallation zu sehen sein. So wird das Ereignis, die Besitznahme der Kinder des architektonischkulturellen Erbes des Landes Nordrhein-Westfalen, im öffentlichen Raum erlebbar.

Fortbildung für Lehrkräfte

Für LehrerInnen der weiterführenden Schulen ist zu Beginn des Ausstellungszeitraums ein Workshop geplant. Hier sollen insbesondere die Lehrkräfte der Jahrgangsstufen 7-9 angesprochen werden, da die Themen Industrialisierung, Kaiserreich, Erster Weltkrieg und Weimarer Republik in den Curricula dieser Jahrgänge behandelt werden. Es werden spezielle Themen für Führungen vorgestellt. Das LVR-Niederrheinmuseum Wesel nimmt am Projekt „KiM! – Klasse ins Museum“ des Museumsnetzwerks Niederrhein teil, wo zurzeit in einer Matrix die verschiedenen Häuser ihre Führungsthemen zusammentragen. Diese werden dann den Schulen zur Verfügung gestellt.

 

Wanderausstellung

Nach dem Abschluss der Sonderausstellung ist eine Wanderausstellung geplant, die die Ausstellungsinhalte räumlich (Niederrhein und benachbarte Regionen in Belgien und den Niederlanden) und zeitlich (bis zum 100. Jahrestag des Abzugs der Besatzung 2026) weitertragen soll. Diese Ausstellung kann auch von Schulen ausgeliehen werden und im Rahmen eines Unterrichtsprojekts eingesetzt werden. Entsprechendes Begleitmaterial wird beigefügt sein.

Exkursionen

Außerdem wird ein umfangreiches Exkursionsprogramm vorbereitet, das auch von Schulen gebucht werden kann.
Die Ereignisorte, die zu den Themen der Ausstellung einen Bezug haben, sollen im Rahmen von Exkursionen besichtigt werden: Wesel-Datteln-Kanal und Rhein-Herne-Kanal mit Wesel bzw. Duisburg als Mündungsorten, dazu Schiffshebewerk in Henrichenburg; Schlösser Wissen und Hertefeld sowie ehem. Provinzialklinik Bedburg-Hau; Spuren belgischer Bauten in Moers und Krefeld.